Berend Schröder

06  Die Dorfschmiede

in Heisfelde

 

Bearbeitungsstand 01.01.2009

 

Der Verfasser arbeitet zur Zeit an einer Chronik des Dorfes Heisfelde, heute Stadtteil von Leer. Wegen bestimmter Verwaltungs- und Familienverflechtungen gehört dazu auch das benachbarte frühere Rittergut Bollinghausen.
 
Eine Ortschronik ist eigentlich nie fertig. Immer gibt es noch etwas zu ergänzen oder zu vervollständigen. Die Geschichte des Dorfes muß Stück für Stück ausgegraben werden. Manchmal wehrt sie sich, lässt sich nur mit Mühe aus dem Dunkel der Zeit herauszerren. Doch anderes ist schneller erschlossen, könnte schon veröffentlicht werden.
 
So eine Geschichte, nunmehr weitgehend erforscht, ist die der Dorfschmiede in Heisfelde, schon seit 1513 bezeugt. Eigentlich sind es mehrere Schmiedebetriebe, die es im Ort gab. Es ist spannend, den Geschichten der Familien nachzugehen, die hier den schweren und verantwortungsvollen Beruf des Schmieds, einem der ältesten, ausübten.
 
Doch nicht nur Familiengeschichten sollen es sein. Man möchte auch etwas über den Beruf des Schmieds und die damit zusammenhängenden Lebensumstände erfahren. So ist der Forschung über die Heisfelder Schmiedebetriebe etwas grundsätzliches über die Entwicklung des Schmiedeberufes von der grauen Vorzeit bis heute vorangestellt. Im zweiten Teil der Broschüre werden dann die Heisfelder Schmiedemeisterfamilien ausführlich dargestellt. Damit wird ein Stück Heisfelde lebendig. Mit der vorliegenden Broschüre wird versucht, dieses schon vor dem Vorliegen der umfassenden Ortschronik etwas deutlich zu machen.
Berend Schröder                                                                  01.Januar 2009
 
 
Warkeldag
 
Warkeldag, en drocke Dag!
Hinnerk deit de erste Slag.
treckt de Blaasbalg, schörrt dat Füür.
"Freit mi, dat'k weer warken düür!"
 
Dingeling un pingelpank!
Dat is smaals de mojste Klang.
Heet das Isen, heet das Bloot .
Arbeit deit da Knaken good!
 
Hooch de Hammer! "Kiek ins heer!
Isders smee'k för söven Peer!
Houpels um dat Waterfatt!
Un dann kummt dat Wagenradd!"
 
Warkeldag, en drocke Dag!
Hinnerk deit so mennig Slag!
Singt en Liedje, fleit un lacht.
So verlüst he noit sien Kracht!
 
Gau verflegen Stünn um Stünn.
Butendieks verkruppt de Sünn.
Sü, de Dag is good weer west!
Hinnerk slöppt up't allerbest!
 
Rieks Janssen-Noort
 
 
 
INHALTSVERZEICHNIS
 
* * * 
Auf dem nordwestlichen Eckgrundstück an der heutigen Kreuzung der Heisfelder Straße mit Moorweg und Dorfstraße, also am Eingang zum alten Dorf, befand sich die Dorfschmiede. Dort, wo vor einigen Jahren ein kleines Wohnhaus mit Flachdach und Ziegelgesims errichtet wurde, stand früher ein zweigeschossiges verputztes Eckhaus. In dem westlich daran anschließenden eingeschossigen Anbau hatte über mehrere Generationen hinweg der Dorfschmied sein Reich. Die Schmiede hat eine lange Geschichte. Es lohnt sich sicherlich, hier ein wenig zu verweilen.

 Die alte Dorfschmiede[1], mehrfach um- und angebaut,
ist heute nicht mehr vorhanden
 
Entwicklung der Schmiedebetriebe
 
Das Schmiedehandwerk ist eines der ältesten überhaupt. Neben der unspektakulären Arbeit des Grob- und Kleinschmiedes trat bereits in grauer Vorzeit in den germanischen Heldensagen das Schmieden von Waffen in den Vordergrund: Im Nibelungenlied z.B. tötet Siegfried den Drachen mit seinem Wunderschwert „Balmung“. Ein Lied behauptet, dass er es selbst geschmiedet habe, mit großer Kraft:
„Er schlug den Ambos in den Grund … Und von der letzten Eisenstange macht er ein Schwert so breit so lang!“
 
Aus dem ca. 1200 aufgeschriebenen Nibelungenlied, das auf die Zeit der Burgunderkönige und der Völkerwanderung zurückgeht (ca. 450 bis ca. 600 n.Chr.),ist uns der Lebensweg von Siegfried bekannt. Auch über sein Nibelungenschwert Balmung berichtet die Sage ausführlich. Noch nach seinem Tod konnte seine Frau Krimhild den Mord durch Hagen an ihm mit diesem Schwert rächen.
Danach zeigt der Schwertgriff zwei Drachen, gegen die Siegfried kämpfte. Die Parierstange zeigt eine Walküre mit Streitwagen. Der Schwertknauf ist verziert mit der Königskrone von Xanten und den Flammen Islands. Die Klinge aus 420er rostfreiem, gehärtetem Stahl ist mit einer feinen Ätzung versehen.
 
Den ältesten Nachweis einer in unserem Raum gefundenen Schmiedearbeit stellen denn auch zwei germanische Langschwerter dar, die etwa um 1900 in der Baugrube der Leerer Seeschleuse ans Licht kamen und heute im Heimatmuseum in Leer ausgestellt sind. Auch sie könnten nach Ansicht von Zylmann[2]  aus der Zeit der Völkerwanderung oder den nächsten Jahrhunderten stammen. Zylmann beschreibt die Schwerter wie folgt:
Das eine (Kat. Nr. 31) ist besonders gut erhalten und ein selten schönes Exemplar. Es ist 92 cm lang, der Griff 15,5 cm, die Klinge ist doppelschneidig und hohlgekehlt (Blutrinne), die rundliche Spitze hat durch Rost etwas gelitten. Am Knauf sind noch Spuren einer ehemaligen Goldauflage deutlich zu erkennen. Die aus Holz oder einem anderen vergänglichen Stoffe hergestellte Umfassung des Griffes ist bei beiden Schwertern zerstört.
Das zweite Exemplar (Kat. Nr. 32) ist vom gleichen Typ, aber weniger gut erhalten, die Klinge ist durch Oxydation stark angegriffen. Die jetzige Länge beträgt noch 84 cm, die des Griffes 14,5 cm. Einzelheiten lassen sich nicht mehr erkennen.
In seinem neun Jahre später erschienenen Grundlagenwerk „Ostfriesische Urgeschichte“[3] datiert Zylmann die Schwerter in das 8.-10. Jahrh. n.Chr.. Ergänzend weist er hier darauf hin, dass auf dem ersten Schwert eine Inschift den Namen eines Schwertfegers „Ulfberth“ nennt.
Über den Herstellungsort liegen keine gesicherten Angaben vor. So ist es möglich, dass auswärtige Ritter aus dem Rheingaugebiet oder aus dem hohen Norden hier ihre Waffen - aus welchem Grunde auch immer - hinterließen, die Schwerter also das Werk einer auswärtigen Werkstatt sind.

 Schwerter im Heimatmuseum Leer
 
 
 
Im Hochmittelalter erlebte das Schmiedehandwerk eine besondere Blüte durch die Kunstschmiede, die die Rüstungen und Waffen für die Ritter schufen, Beschläge für die Burgtore anfertigten. Den Handwerkern und Gastwirten schmiedeten sie kunstvoll gestaltete Aushängeschilder, die den Beruf symbolisierten oder einen Hausnamen bekannt gaben (hier: Gasthof zum „Ochsen“).
 
Beispiel eines geschmiedeten Gasthausschildes
 
Auch in Ostfriesland wird der Schmied als Handwerker bereits im Mittelalter in Urkunden genannt. So heißt es 1437 bei einem Landverkauf:
„ghecofft van mester Hayen (Haya) Herena to Grimmersum de smit …“. 
 
 
 
 
 
In Urkunden des 16.Jahrhunderts finden wir in Ostfriesland neben den Berufsbezeichnungen
smede, smyth, smyt
auch den
hoefsmith, groffsmede, cleensmyt.
 
Nun sind uns aus dieser frühen Zeit direkt aus Heisfelde keine schriftlichen Unterlagen erhalten geblieben, die etwas über die vielfältige Arbeit eines Dorfschmieds aussagen.
Wohl aber sind in den Rechnungsbüchern der reformierten Kirchengemeinde von Leer (zu der Heisfelde ja auch gehörte) aus dem 16. Jahrhundert Abrechnungen verschiedener Schmiede mit Arbeitsbeschreibungen bekannt[4]. Denn nicht nur in der Landwirtschaft, auch im öffentlichen Bereich (zur damaligen Zeit besonders vertreten durch die Kirche) waren vielfältige Schmiedearbeiten zu erbringen, die ein hohes handwerkliches Können erforderten. Es handelt sich um Aufzeichnungen über Schmiedeleistungen der Jahre um 1580 - 1600 an der alten Kirche am Westerende, an dem Waage-Gebäude am Ufer, an den Schulen, an Pastorenhäusern und sonstigen Gebäuden der Kirche.
   Die vom Verfasser absichtlich nicht in die heutige Schreibweise übersetzte Beschreibung der Arbeiten gibt uns einen kleinen Einblick in die Vielseitigkeit und das handwerkliche Können des Schmiedemeisters vor 500 Jahren.
Bei den genannten Namen ist zu beachten, dass es seinerzeit keine Vor- und Nachnamen im heutigen Sinne gab. Es gab nur Rufnamen (aus denen sich dann später Vornamen entwickelt haben). Der zweite Name hinter dem Rufnamen gab eine Erläuterung, einen Hinweis, welcher „Dyrck“ denn nun gemeint war. Man muß die Namen also lesen als „Dyrck, der Schmied“ oder „Harmen, der Kleinschmied“ usw.
Denn es war damals üblich, dass ein Handwerker seinem Rufnamen die Bezeichnung seines Gewerbes als Zunamen anhängte. Er folgte also nicht der landläufigen Gewohnheit, etwa nachfolgenden Söhnen seinen Vornamen als Zunamen zu geben, sondern der als Nachfolger bestimmte Sohn nannte sich wieder „Schmidt“[5], natürlich in der damaligen Schreibweise.
 
So forderten also am Ende des 16.Jahrhunderts folgende Schmiede aus Leer den Lohn für ihre Arbeit:[6]
 
Dyrck Smyt
foer henghede vnde haeken vnde ruenghen de aen daet waerck synt fer aebeyt vnde kraemmen thoe de groete doere vnde en henghet thoe de grote doere myghes maeket
 
Berent Smyt
foer en steker thoe de boetter
 
Aedel Smyt
de oens heft den baelken thoe der waeghe maech oefer forghen ghen Jaeren feer dent vnde nycht betalt
 
Berent Smit ofte Bolcker
for iser uarck to der klockenn
 
Berent Smydt ofte Boltker
entfangenn wp Synn arbeits loenn, so er ann der Scholenn gemacht
 
Hermann Berent Smyts sone (d.h. Hermann, der Sohn von Berent Smyt)
for iser warch so he ander Scholenn
 
Berent Smydt, Jostenn genandt
for Jseruarck Jn der wagenn to mackenn
 
Berent Smydt
for iser warck to smedent ann der Scholenn vnde pastoreÿenn  
 
Douen Smit
gegeuen vor Jserwerck so tho dat Vhrwerck gekamen
 
Claeß Smit
vor dat Jserwerc tho de Rolle van Pastors putte
 
Harmen Klein Smit
vor dar schlot an de schole dohr tho vormaken
 
Claes Smit
vor Jserwerck tho de schole vorbesiget nha vormeldung sines Reken=box
 
Dirck Smit
vor ein ferdups gewichte welck he mit Jser beschlagen
 
Claes Smit
vor den knepell in de Westerklocke tho vorbeteren vor de gewichte in de Wage tho vorbeteren vnd suns mehr Jserwerck so in de Wage vnd vor anckerwerck in de kloctoren, in de schole vnd in der Pastoren huser vorbe kloctoren siget vormoge Claes Smits Rekensboeck
 
Clas Smyth
betalth vor anckers vnde ander ysser werck an de Kercke vnde Johannes Hus na Luth Syn Reckenbock
 
Dyrck Smyth
vor ysseruerck tho de Dor an de wage
 
Clas Smyth
So He ande Kercke vnde Schole heff gemacket
 
Johan Clas Smit
vor Krammen vnd Hengen to der scholen
 
Claeß Smitt
wegen der Karken betalt vor Jserwarck so tho dat Vhrwarck, Klocktoren, vnd beÿde pastoren huser
 
Nicht zu vergessen der schon 1513 genannte  
 
Damit kommt nun auch Heisfelde ins Spiel. Ein Dorf, das seit 1439 als Bauernschaft dokumentiert ist, wohl aber schon länger bestanden hat. Anfangs, als es nur wenige Eigen- und Heuerhöfe gab, wird ein Schmied den Hufbeschlag möglicherweise auf Anforderung beim Hof ausgeführt haben. Bald aber wurde eine eigene Werkstatt üblich, um auch andere Schmiedearbeiten mit ausführen zu können.
 
Den ersten Hinweis über einen Schmied, den ersten Handwerker aus Heisfelde überhaupt, erhalten wir aus der vorreformatorischen Zeit. Günther Robra[7] übertrug ein spätmittelalterliches Rechnungsbuch der Kirche in die heutige Schriftsprache. Dort sind bereits 1513 ein „Smyt tho Haisfelde“ und seine Hausfrau bezeugt, die der Kirche 7 Arensgulden schuldig sind.
       Robra vermutet, dass es sich bei der angesprochenen Schuld offenbar um einen Betrag für eine Dienstleistung der Priester, wahrscheinlich für die Lesung von Messen, Gedächtnismessen od. ähnl. handelte.
Stiftungen dieser Art wurden den Heiligen gemacht und für sie auf diese Weise um Fürbitte gebeten, Fürbitte für die Verstorbenen im Fegefeuer und im Jüngsten Gericht.
 
Die genaue Lage dieser Schmiede im Dorf läst sich heute nicht mehr zuordnen.
* * *
 
In dieser Zeit, am Übergang des Mittelalters zur Neuzeit, führten gleiche Berufsinteressen (Verteidigung ihres Handwerks gegen die Obrigkeit und Sicherung der Güte ihrer Erzeugnisse) dazu, dass die Schmiedemeister sich zu Zünften oder Gilden zusammenschlossen. So werden denn auch 1545 die Schmiedebetriebe neben vielen anderen Berufen (Kremer, Lakensnieder, Schipper, Schoemaker, Linnenweber, Pannebacker, Ticheler, Moller und Bakker) in der Polizeiordnung der Gräfin Anna ausdrücklich mit aufgeführt.
 
 
In Heisfelde einschließlich Hohegaste bewirtschafteten um 1600 etwa 25 - 30 bäuerliche Betriebe insgesamt 240 ha Land[8] . Dann ging allerdings durch
·       die Folgen des 30jährigen Krieges 1618 - 1648,
·       der Pest im Jahr 1666 und
·       nach Weihnachtsflut von 1717  
die Anzahl auf insgesamt 9 Höfe[9] zurück).
 
Insgesamt ca. 55 Pferde[10] musste der Schmied in Heisfelde einschließlich Hohegaste um 1600 betreuen. Hinzu kamen die zu schmiedenden Eisenreifen und Beschlagteile für die Acker- und Heuwagen, für die Kutschen usw. Außerdem waren immer wieder Beschläge vielfältigster Art für Haus, Hof und Eisengerät zu fertigen sowie Reparaturen aller Art auszuführen.
Die heute im Baumarkt als Fertigprodukte angebotenen Materialien wurden noch von Hand gefertigt. Wer um 1600 ein Haus bauen wollte, ließ sich z.B. vom Schmied neben Verbindungs-, Anker- und Beschlagteilen einen Posten Nägel, nach der benötigten Länge sortiert, anfertigen. Denn die konstruktiven Teile des Gebäudes bestanden aus Bauholz, das zusammengefügt und verbunden werden musste. So war um 1611 in Hesel der Schmied Henrich dafür bekannt, gute Nägel zu schmieden, u.a. für die Friedeburg.
 
* * *
 
1620 erließen Bürgermeister und Rat der Stadt Emden einen Gildebrief für die Schmiede-Gilde, aus dem wir allerlei Wissenswerte über diesen Handwerksberuf erfahren[11].
 
So fällt gleich zu Anfang auf, dass sich der Beruf weiter spezialisiert hatte. Neben dem
Groff- und Kleinsmedenmeistern
werden jetzt auch die
Roermaker-, Schloetemaker-, Uhrwercker-, Kopperschlager-, Messemaker- und Pottgietermeister
genannt, die sich alle den Vorschriften des Gildebriefes zu unterwerfen hatten.
 
Interessant ist auch zu erfahren, was von einem Gesellen verlangt wurde, um die Meisterwürde zu erringen. Es heißt dort 1620 u.a. (sinngemäß in die heutige Aussprache übersetzt): 
·       Sie müssen ehrliche Personen, auch Bürger der Stadt sein.
·       Nicht allein der Bewerber sondern auch seine Frau müssen ehelich geboren und frei, nicht leibeigen sein.
·       Die Gesellen, die Meister werden wollen und in dieser Stadt ihr Handwerk gelernt haben, sollen sich außerdem ein Jahr bei zwei Meisterbetrieben außerhalb der Stadt im Handwerk weitergebildet haben. Über diese Tätigkeiten sind Zeugnisse der jeweiligen Meister beizubringen.
 
Dann soll er seine Kenntnisse in Form eines Meisterstücks nachweisen. Als Meisterstück für einen Groffsschmidt wurde verlangt:
„1.) en ploeck Iser,             (ein eiserner Pflug)
 2.) Ein Houw Exe,              (eine Schlagaxt)
 3.) Ein guedt puttenratt“. (ein gutes Brunnenrad)
 
Der junge Meister mußte dann 8 Gulden einzahlen, die Hälfte für das Amt und die andere Hälfte für die Armen.
Seinen Gildebrüdern sollte der neue Meister einen ausgeben, nämlich
„eine Toone Hamburger Bier, einen Schinken, Butter, Keese, und Broedt thom Besten gewen, ansonsten averst mit ginne Kosten Beschwaret werden.“
 
Die Gildebrüder sollten bei ihren jährlichen Treffen friedfertig sein. So heißt es z.B. in § 35 des Gildebriefes:
Wer mehr Bier verschüttet, als ein Fuß abdecken kann, muß einen Gulden zu Gunsten der Armen einzahlen.
 
 
Der Dorfschmied musste sehr vielseitig sein. Oft genug spezialisierte er sich und passte sich dem Markt, d.h. der Nachfrage der Kunden an. So gab es
·       neben dem Grob- und Hufschmied
·       den Nagelschmied, der wie oben beschrieben die Nägel für vielfältigen Einsatz von Hand schmiedete, natürlich auch die dazugehörigen Eisenbeschläge.
  • Auf der Geest stand die Anfertigung von Gerätschaften für den Ackerbau und den Transport im Vordergrund. Man denke nur an die Herstellung der Pflugschar. Die Nutzung des Pfluges war in Ostfriesland zwar schon seit der Bronzezeit nachgewiesen, zunächst aber nur als Holzpflug (im Moor bei Walle ausgegraben). Die Entwicklung hin zur geschmiedeten Pflugschar eröffnete aber dann ganz neue Möglichkeiten zur Beackerung der Geestflächen.
  • Wenn Arbeiten im Moor im Vordergrund standen, verstand es der Schmied, spezielle Spaten und ähnliche Gerätschaften zu schmieden. Das wird bei der Arbeit im Moor östlich und nordöstlich von Heisfelde und Bollinghausen oft der Fall gewesen sein.
  • Dagegen waren für den Einsatz im Hammrich die Sense und Gerätschaften zum „Schlöten“ der Entwässerungsgräben herzustellen und zu schärfen.
  • Dann gab es noch den Waffenschmied. In einer Geschäftsanzeige macht 1793 der Schmied Adde Löhrs in Holtrop das Angebot, innerhalb von 24 Stunden Flintenläufe anzufertigen,
„die Hagel fast 40 Meter und Kugeln noch weiter schießen können“[12].
·       Im Mittelalter klaffte die Schere zwischen arm und reich sehr weit auseinander. Der Adel und die reichen Bauerngeschlechter nutzten die Möglichkeiten der Selbstdarstellung und gaben beim Schmied kunstvoll gestaltete schmiedeeisernes Hofwappen, der wohlhabende Bürger für seine Stadtwohnung ebensolche Türgriffe und Gitter in Auftrag.
 

 
        
       
Gar manch reiche Bauer verschönte seinen Hausgiebel
mit dem Hofzeichen oder dem Familienwappen.
 

 
 
·       Man denke in diesem Zusammenhang auch an das schöne Ziergitter, dass Oncko von Rehden, Herr auf Heisfelde und Bollinghausen, zu seiner Zeit einer der reichsten Männer Ostfrieslands, sich Anfang des 18. Jahrhunderts vor seinem Wohnhaus (heute Amtsgericht Leer, Wörde) anbringen ließ:
 

Gitter vor dem Amtsgericht in Leer
 
Ein weiteres Beispiel: Torgitter bei der Evenburg in Loga
 
  • Hölzernen Qualitätsschlittschuhe mit den geschmiedeten Eisenkufen wurden von 1830 an bis vor etwa 25 Jahren in Breinermoor[13] gefertigt.                 
Zunächst war der Schmied Koert Harm Schmidt als Hersteller damit bekannt geworden. In die Kufen gravierte er sein Zeichen ,KHS' ein. Das bürgte in ganz Ostfriesland für Qualität.  Drei Schmiede setzten später die Kunst der Schmidtschen Schlittschuhfertigung fort, später allerdings mit dem Gütestempel "Breinermoor" in der Laufschiene. Noch heute rühmen sich viele Ostfriesen damit, im Besitz dieser besonderen "Schöfels" zu sein, die mit Lederriemen zum Festschnüren ausgestattet sind.
Diese Schlittschuhe wurden nicht primär für Sport- und Freizeitzwecke gefertigt. Vielmehr stand vom Spätherbst bis in das Frühjahr hinein der Hammrich unter Wasser und konnte so zumindest im Winter bei Frost mit Hilfe der „Breinermoorkes“ elegant überwunden werden.
  • Im benachbarten Leer gab es dann auch noch Spezialisten z.B. für die Turmuhren oder geschmiedete Schlösser, Leuchten usw. bis hin zum Kunstschmied (hier ist im 19. Jahrhundert besonders die Schmiedemeisterfamilie Wienholz zu nennen).
  •  

Und wenn wir zu Sylvester hauchdünne Neujahrskuchen zum Tee serviert bekommen, erinnern wir uns an frühere Zeiten. Noch unsere Großeltern hielten dafür das handgeschmiedete Backeisen mit den langen Griffstielen ins Feuer und ließen zwischen den eisernen Backflächen die zarten Gebäckwaren entstehen.
[14]
Das besondere daran waren die kunstvoll als Negativ in die Eisenflächen gravierten Muster und/oder Familieninitialen, die sich dann als positive Muster auf den Waffeln wiederfanden. Jede Familie, die etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, ließ sich so ein individuelles Neujahrseisen beim Schmied anfertigen.
 Auch die Nachkommen der Familie Wübbens aus Heisfelde (siehe unten) berichten von so einem Neujahrseisen, in das Schmiedemeister Peter Wübbens kunstvoll ein PW eingearbeitet habe. Es ist leider verloren gegangen, wird möglicherweise aber auch von einem Nachkommen des Schmiedemeisters liebevoll aufbewahrt.
 
 
Wenn im 18./19. Jahrh. ein Sohn in eine Schmiedefamilie hineingeboren wurde, war vorauszusehen, dass er seinem Vater zur Hand gehen und später nach erfolgter Ausbildung den Betrieb auch einmal übernehmen würde. Nur so ist es zu verstehen (die Ortssippenbücher weisen das aus), daß der Beruf des Vaters sehr oft auf die Söhne überging, ja - richtige Schmiedemeister- Dynastien entstanden.
 
Doch bei mehreren Söhnen mussten sich einige wohl oder übel einen anderen Amboß suchen, in einem anderen Betrieb als Geselle arbeiten. Oft heirateten sie auch in einen bestehenden Betrieb ein. Hin und wieder wurde ja auch per Anzeige ein tüchtiger Geselle gesucht. So suchte 1842 der Schmiedemeister Logemann in Aurich
einen Schmiedegesellen, dem es nicht so sehr auf guten Lohn als auf seine Vervollkommnung ankommt. Außerdem muß er gehorchen können[15].
 
Die Anforderungen an einen Schmiedegesellen waren hoch. Neben Kraft und Geschicklichkeit musste er - natürlich - mit Pferden umgehen können. 1889 hatten sich beispielsweise in Aurich acht Kandidaten zur Hufschmiedeprüfung gemeldet. Aber nur drei genügten den Anforderungen, einer mit Auszeichnung[16].
 
Gelegentlich wurden auch Schmiedebetriebe zur Verpachtung angeboten. Dabei mag oftmals das Alter des Betriebsinhabers oder eine nicht gesicherte Nachfolge in der Familie der Grund gewesen sein.
 
So finden wir 1788 im „Leerer Anzeigeblatt“ kurz hintereinander gleich zwei solcher Anzeigen aus den Rheiderland:
 
Schmiede Critzum[17]
Die Anzeige wurde wie seinerzeit im Rheiderland üblich, in holländischer Sprache veröffentlicht. Im Vordergrund stand wohl der Verkauf der Liegenschaft:
Een welgelegene Smederie, waarin lange Jahren het Smeden met goed Succes ist gedreeven, voorzien met ruime Winkel, 1 Kaamer, 1 Keuken, 1 Melken-Kaamerke met Regenbak erin, en 1 Schuure met Koestallen erby, 1 groote Tuin eragter, staande en gelegen tot Critzum; wiens Gading om te huuren, of in Erfpagt te neemen het is, gelieve zig by Hinderk Heerdes te Jemgum, of by Joest Janssen te Ditzum hoe eer hoe liever te vervoegen.
(Inhaltliche Übersetzung:
Eine gut gelegene Schmiederei, worin seit langer Zeit mit gutem Erfolg das Schmiedehandwerk betrieben wurde, ausgestattet mit einem geräumigen Laden, 1 Zimmer, 1 Küche, 1 Milchkammer mit einer Regenbake darin (Zisterne, in der das Regenwasser vom Dach aufgefangen wurde. Dieses Wasser  war sehr beliebt für die Teezubereitung), und eine Scheune mit Rinderställen dabei, 1 großer Garten dahinter, Standort und Lage in Critzum. Wer interessiert ist, das Anwesen anzumieten oder in Erbpacht zu übernehmen, möchte sich bei Hinderk Heerden zu Jemgum oder  bei Joest Janssen zu Ditzum melden, je eher je lieber.)
 
Schmiede Jemgum[18]
Die Anzeige wurde wohl vom Schmied selbst formuliert, denn er weist, praxisnah, besonders auf das Inventar und die günstige Übernahmemöglichkeit von Restbeständen hin.
Da der Ever Hyben, Schmidt in Jemgum, gesonnen ist, hinfüro seine Schmiede-Profession nicht mehr zu treiben, so macht er dem Publico bekannt, dass er sein schönes vor einigen Jahren neu angelegtes Schmiede-Gerätschaft, bestehend in Ambose, Blasebalken und Hammers, Schrauben & c. aus der Hand verkaufen will. Sollte jemand sein, um sofort Gebrauch davon zu machen, der kann Eisen und Kohlen mitbekommen.
 
* * *
 
 
Daß der Baas Grob- und Kleinschmied[19] zugleich war, sah man an den Gegenständen, die auf der Straße vor der Werkstatt und in der Werkstatt selbst herumlagen. Da standen Wagenräder an der Wand, da warteten Pferdewagen und landwirtschaftliche Geräte wie Pflüge und Eggen auf Reparatur. Und in der Ecke der Werkstatt lagen alte Hufeisen, Stangen und Flacheisen. An der einen Wand hingen Dutzende von verschiedenen großen Zangen und Hämmern. Mittelpunkt der Werkstatt aber waren Esse und Ambos.
Der Geselle zog den Blasebalg immer auf und ab an einem Handgriff, der an einer Kette befestigt war, und pustete so den gefalteten Sack an der Decke auf. Der ledergeschürzte Meister fasste mit einer langstieligen Zange das Stück Flacheisen, das es zu bearbeiten galt, und wenn das Feuer sprühte , hielt er es in die Glut, bis es durch und durch glühte.
Dann schlugen der Meister und sein Mitarbeiter in genau festgelegtem Takt mit den Vorschlaghammer auf das glühende Eisenstück ein, haargenau auf die zu bearbeitende Stelle, bis es die benötigte Form erhalten hatte. Es war denn auch der gleichmäßige Schlagrhythmus der Hämmer, der aus der Werkstatt nach außen drang und von der schweren Arbeit des Schmiedes kündete.
 
 
Das Hauptgeschäft des Schmiedes im Dorf war natürlich der Huf- und Wagenbeschlag. Nicht einmal 100 Jahre ist es her, da gab es in fast jedem Dorf noch einen Hufschmied. Pferd und Wagen waren als Arbeits- und Transportmittel genauso wichtig wie das Auto heute - und ein guter Hufschmied genauso nötig wie heute eine Werkstatt, die Autoreifen aufzieht.

Ein Hufeisen wird geschmiedet
Es war schon interessant, wenn ein Bauer oder sein Knecht mit einem Pferd zum Beschlagen kam:
Mit sicherer Hand angelte sich der Meister den passenden Hufeisen- Rohling aus seinem Sortiment. Er wurde glühend gemacht und zurechtgeschmiedet, zischend in das Wasserbecken gehalten, noch einmal anprobiert und dann glühend auf den Hornhuf des Pferdes gehalten, aufgebrannt und mit Schmiedenägeln festgenagelt. Der penetrante Geruch des verbrennenden Horns zog dem Passanten in die Nase. Mitleidsvoll sah der Laie dann wohl das Pferd an: Es stand aber ganz still und geduldig auf drei Beinen. Das Vierte war zum Beschlagen hochgehoben und wurde so bearbeitet. Wir Kinder gingen erst beruhigt damit um, als man uns erklärte, dass der Hufbeschlag notwendig sei und das Pferd dabei keine Schmerzen empfinde.
 
   Zu den vorbereitenden Aufgaben des Hufschmieds gehört auch die Kontrolle des Gangs und das Beschneiden der Hufe bis zum Anpassen des perfekt sitzenden Hufeisens bei den Arbeits- oder Reitpferden. 
 
 
   „Fußpflege“ ist nicht nur bei Arbeitspferden, sondern auch bei Reitpferden notwendig. Denn wenn Pferde wenig oder nur auf weicheren Böden laufen, nutzen sich die Hufe nicht so stark und auch ungleichmäßig ab. Da die Hufe aber trotzdem weiter wachsen, muss ca. alle 6 bis 8 Wochen der Hufschmied die Hufe ausschneiden. Ein ungleich gewachsener und ungleich abgenutzter Huf würde sonst die Winkelung der Gelenke verändern. Was wiederum zur Folge hätte, daß die Gelenke verschleißen.
Diese Situation hat sich auch in der heutigen Zeit  nicht grundsätzlich verändert. Da Pferde heute viel auf harten asphaltierten Böden oder gepflasterten Straßen laufen müssen und/oder wenn sie sehr empfindliche Hufe haben, ist das natürlich auch hier sinnvoll und notwendig.
 
   Zunächst schrubbt der Hufschmied mit einer Riesen-Nagelfeile den Pferdehuf. Das ist Hufmaniküre - ungefähr wie bei den Menschen, wenn sie sich die Nägel schneiden. Das Horn der Hufe wird dabei mit Hufmesser und Raspel wieder gerade geschnitten und geebnet.
 Nun werden passende Hufeisen angepasst und aufgenagelt. Diese verhindern eine zu starke oder eine ungleichmäßige Abnutzung der Hufe.
  Jedes Pferd hat eine andere Größe, eine persönliche Schuhgröße. Wenn ein guter Hufschmied die Hufe sieht, weiß er genau, welches Eisen das Pferd braucht. Wie im Schuhladen hatte daher unser Schmied an der Dorfstraße in der Nähe von Amboß und Feuerstelle eine Reihe von vorgefertigten Halbfabrikaten[20]der gängigen Größen an der Decke hängen und suchte geschickt die richtige aus. Die Hufeisen mussten dann noch individuell an den jeweiligen Huf angepasst werden.
Das Beschlagen eines Pferdes dauerte etwa ein bis zwei Stunden.
 
 
 
 Es gab auch Spezialisten in dem Gewerbe, die oft sogar einen gewissen Gebietsschutz zugestanden bekommen hatten.
   Reit- und Ackerpferde, die mit geschmiedeten Hufeisen beschlagen werden, müssen wie oben beschrieben regelmäßig das wachsende Horn der Fußklauen beschnitten bekommen. Diese Arbeit wird zwar in der Regel vom Hufschmied mit ausgeführt. Doch es gibt und gab dafür auch den Beruf des Pferdebeschneiders. Er war der Spezialist - der Orthopäde - und wußte vor dem eigentlichen Beschlagen der Hufe besonders sorgfältig gut mit Hufmesser und Raspel umzugehen, bevor die Hufeisen aufgebrannt und mit geschmiedeten Hufnägeln festnagelt werden können.
   In der Leerorter Amtsbeschreibung von 1735 [21] wird in §28 auf Seite 69 von diesem Privileg gesprochen, die Pferde zu beschneiden:
 
„Unter die Classe der privilegiorum, gehöret hieher auch noch die Vergönnung, umb nur alleine, die pferde zu schneiden, wie die Unterthanen selber in ihrer in ao. 1678 bey dem Landes=Herrn eingegebenen unterthänigsten Supplication erkennen müssen, wann Sie dies privilegium für einen Hinrich Heyen ausgebethen haben, deme es auch ist conferiret, und im verfolg auf sein Sohn in ao. 1708 extendiret worden.“
 
Wir würden das heute inhaltlich wie folgt übersetzen[22]:
„Zum erteilten Privileg gehört hier auch noch die Erlaubnis zum alleinigen Beschneiden der Pferde. Die Untertanen haben 1678 dem Landesherrn (Christine Charlotte 1665 - 1690, vormundschaftliche Regierung für ihren noch unmündigen Sohn Christian Eberhard) in einer Eingabe gebeten, dieses Privileg dem Hinrich Heyen zu erteilen. Das ist auch geschehen. 1708 ging diese Erlaubnis an seinen Sohn über.“
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Für den Hufschmied gibt es heute eine Sonderausbildung. Erst kürzlich wurde ein „Gesetz über die Reform hufbeschlagsrechtlicher Regelungen ...“ verabschiedet[23]. Danach darf der Hufbeschlag nur noch von geprüften und staatlich anerkannten Hufbeschlagschmieden/ Hufbeschlagschmiedinnen ausgeführt werden. Ein Beschlagen der Pferde durch Pferdepfleger, Pferdeheilpraktiker usw. ist nicht mehr erlaubt bzw. darf nur noch in Wahrung des bisherigen Besitzstandes weitergeführt werden.
Der Hufbeschlag wird dabei definiert als
„ die Gesamtheit aller Vorrichtungen an einem Huf zum Zweck des Schutzes, der Gesunderhaltung, der Korrektur oder der Behandlung.“
 
Auch die fachbezogene Ausbildung als Hufschmied, die gem. „Hufbeschlaggesetz - HufBeschlG“ vom März 2006 nur nach einem Berufsabschluß und damit zusätzlich angegangen werden kann, wird geregelt: Mit 2-jährigem Praktikum bei einen anerkannten, dazu berechtigten Hufschmiedebetrieb. Weiter müssen Lehrgänge und ein 4-monatiger Besuch einer staatlich anerkannten Hufbeschlagschule als Teil der Ausbildung nachgewiesen werden.
 
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Doch kehren wir zu den Schmiedebetrieben in Heisfelde zurück. Denn es gab nicht nur einen Dorfschmied in Heisfelde, sondern zeitweise mindestens drei, zumindest an drei verschiedenen Orten im Dorf.
Für Heisfelde / Bollinghausen finden sich dazu in den öffentlich zugänglichen Ortssippenbüchern, den Abschriften der Kirchenbücher, interessante Informationen:
 
 
    So arbeitete ein Oltman Oltmans Spanjer[24] (1770 - 1844), als "Smitsbaas in der Eisfeltmer Straat", wohnhaft "in der Vorstadt". So bezeichnete man damals die Ausfallstraße der Stadt in Richtung Heisfelde von der Ecke Mühlen-/Brunnenstraße bis etwa zum Bummert (Einmündung Friesenstraße). Ab dort in Richtung Heisfelde hieß die Verbindung dann „Bollinghuser Weg“.
   Später wird er dann als Schmiedemeister in der Königstraße und dann noch später in der Osterstraat genannt. Er heiratete 1800 in Vellage Alagonda Lupkens Trey aus Halte, die aber in Leer wohnte. Ihnen wurden in den Jahren 1801 bis 1820 insgesamt 10 Kinder geboren. Diese sind alle schon in den ersten Lebensjahren gestorben. Bis auf einen erstgeborenen Sohn Lüpke und eine Tochter Antje.
 Lüpke heirate zunächst Berendina Osterloh und später die Schwester, die Witwe Gesina Cramer geb. Osterloh. Er hat ihre vier Kinder sehr gefördert. Hiervon stammen die Inhaber der Familie der Maschinenfabrik Cramer ab.
Antje, die Schwester von Lüpke, heirate später den Goldarbeiter Carl Ludwig Vierfuss.
 
    Oltman Oltmans Spanjer hatte einen älteren Bruder, der Geerd Oltmans Spanjer hieß (1759 - 1818).[25] Hinter dessen Namen steht die Bezeichnung "Mons". (= Monsieur - Herr - geachtete, gut situierte Persönlichkeit). Er ist in "Bolmhuizen" (d.h. in Bollinghausen, das verwaltungsmäßig zu Heisfelde gehörte) geboren und wohnte später als Landgebräucher in Leer am Steinburgsgang, ist 1818 auch in Leer gestorben. Seine Witwe Antje Alberts Wolbers, gebürtig aus St. Georgiwold, ist 1829 in Heisfelde verstorben.
 
 Der Vater von Oltman Oltmans Spanjer und Geerd Oltmans Spanjer war der aus Loga stammende Oltman Janssen (1729 - 1782)[26]. 1754 hat er Antje Folkerts aus Leer geheiratet, die ihm in den Jahren 1754 den Sohn Jan und im Jahr 1770 den o.a. Sohn Oltman in Leer geboren hat. Er wird als Bauer in der Kirchstraße genannt und ist 1782 im Alter von 53 Jahren in Leer verstorben und dort auch begraben. Zwischendurch hat er aber auch mehrere Jahre in Eisinghausen (Bolmhuizen?) gelebt, denn dort bekam das Ehepaar in den Jahren 1756 bis 1766 noch 6 Kinder, u.a. den o.a. Sohn Geerd.
   Die Ortssippenbücher sagen noch mehr über die Familie aus. Interessant ist, daß Oltman Janssen und seine Frau Antje Folkers in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts erstmals für die Familie und die Nachkommen den Namen SPANJER angenommen haben.
   Obwohl bei der Smitsbaas-Familie Spanjer enge Beziehungen zu Heisfelde und Bollinghausen bestanden und man auch in der Nähe (Eisfeltmer Straat = Heisfelder Straße) tätig war, hat wohl keiner der Männer die eigentliche Dorfschmiede in Heisfelde betrieben.
 
 
Eine weitere Schmiedemeisterfamilie, Huismann aus Heisfelde, findet sich im Ortssippenbuch der katholischen Kirchengemeinde. Im Nachbardorf Loga betrieb eine Familie Huismann über mehrere Generationen die Dorfschmiede. Einen der Söhne, den Schmiedemeister Johannes Hermann Huismann[27] [28] hatte es nach Heisfelde verschlagen.
 
Dieser Johannes Hermann Huismann ist 1814 als Sohn des Schmiedemeisters Carl Huismann und seiner zweiten Ehefrau Gertrudis Tinnemann in Loga geboren und bereits 1859 im Alter von nur 45 Jahren in Heisfelde verstorben.
1844 hatte er Epke Bleeker, Tochter des Tischlermeisters Claas Bleeker und seiner Ehefrau Friederica Gastmann geheiratet. Sie ist 1817 geboren und 1900 im hohen Alter von beinahe 84 Jahren verstorben. Zwischen 1845 und 1858 wurden ihnen in Heisfelde sieben Kinder geboren.
Johannes Hermann Huismann wird als „Schmiede =Amts =Meister in Heisfelde“ bezeichnet. Die Werkstatt befand sich in dem heutigen Gebäude Heisfelder Straße 128.
 
Nachdem auch seine Witwe Epke Huismann, geb. Bleeker verstorben war, kam der Besitz etwa 1903 in das Eigentum von Johann Reins aus Leer, der den Gebäudebestand zu einem Wohn- und Geschäftshaus mit Scheune umbaute bzw. erweiterte und dort dann eine Schlosserei betrieb. Bedingt durch die vor dem ersten Weltkrieg erstellten Baumaßnahmen hatte sich der Versicherungswert inzwischen verfünffacht.
 
Später wurden Bernhard und Albert Tiedeken Eigentümer des Wohn- und Geschäftshauses mit Scheune und Stallanbau. Im Adressbuch von 1950 wird Bernhard Tiedeken, Schuhmachermeister als Eigentümer des Hauses Landstraße 14  (heute Heisfelder Str. 128) angegeben.
 
Nach 1970 erwarben Anton Harders, in Heisfelde nur als Toni Harders bekannt, der aus Nüttermoor stammte, und seine Frau Johanne, geb. Beek aus Heisfelde das Haus von Schustermeister Tiedeken.

Haus Tiedeken - Harders / Heisfelder Str. 128 / Vor dem Umbau

Die Fotos stellte Frau Johanne Harders zur Verfügung
 
Harders war 1948 kriegsversehrt aus dem 2. Weltkrieg zurückgekehrt. Er schloß seine schon vor dem Krieg begonnene Ausbildung mit der Meisterprüfung als Schuhmachermeister ab und arbeitete zunächst mit Meister Tiedeken zusammen. Nach dessen Tod übernahm er den Betrieb.
Anfangs wurde auch schon einmal ein Paar Gummistiefel verkauft. Nach und nach entwickelte sich daraus ein kleines Schuhfachgeschäft.
 
Nach dem Tod von Toni Harders (1986) wickelte Frau Johanne Harders, geb. Beek den Betrieb ab und verkaufte dann 1989 das Haus. Es wird jetzt privat bewohnt.
 
 
  
 
 
 
Weitere Schmiede- Familien in Heisfelde - Bollinghausen stellten die Wübbens :
 
Aus Bunde stammte der Tagelöhner Lammert Peters Wübbens[29] [30] (Sohn des Webers Peter Berends und Engel Harms), der am 24.11.1842 in Bunde Tryntje Ontjes Reemts (Tochter von Ontje Reemts und Jantje Hanssen) heiratete. Sie hatten drei Söhne, die alle in Bunde geboren wurden:
·       Ontje Wübbens, * 12.03.1843 [31]
·       Peter Wübbens, * 24.08.1845 [32] und
·       Johann Lammerst Wübbens, * 13.12.1849 [33]
 
1.) Peter Wübbens[34] [35] [36], ref., wird am 24.08.1845 in Bunde geboren. Er  wird später als Schmiedemeister in Heisfelde (Bollinghausen) genannt.
Peter Wübbens ist zunächst als Schmied in Leer tätig.
1874 heiratet er die aus Weener gebürtige Witwe Hasiene Brinkema und wohnt ab dann mit ihr in Heisfelde, zu der ja auch Bollinghausen gehörte.
Die Ehefrau entstammte auch einer Schmiedemeisterfamilie. Sie war in erster Ehe mit dem 1871 in Weener verstorbenen Bäckermeister Frederikus Schüdde verheiratet gewesen. Diese Ehe war kinderlos geblieben.
 
Das Haus von Peter Wübbens und Familie erscheint 1875 erstmalig im Brandkassenkataster[37], ist also etwa um 1874 zur Hochzeit der beiden erbaut und erstmalig bezogen worden. Da als Eigentümerin die Ehefrau eingetragen ist, wird sie wohl die Geldgeberin gewesen sein. Der Vater, Schmiedemeister Brinkema aus Weener, hat möglicherweise dafür gesorgt, dass sein Schwiegersohn Peter Wübbens einen eigenen Amboß bekam.
In dieser zweiten Ehe von Hasiene Brinkema mit Peter Wübbens, die nur 6 Jahre dauerte, wurden dem Ehepaar zwischen 1875 und 1879 vier Kinder (3 Mädchen und 1 Junge) geboren. Die jüngste Tochter ist 1880 schon nach 11 Monaten verstorben, die Mutter selbst kurz danach im Jahr 1881.
Das Ortssippenbuch der ref. Kirchengemeinde Leer, in dem der Beruf des Vaters Peter Wübbens mit „Schmiedemeister“ angegeben wird, nennt die Namen der Kinder:
·       Catharine Arendiene Hasiene * 08.06.1875
·       Ibeling Lambertus Peter          * 14.07.1876
·       Hasiene Peterdiene                    * 18.11.1877
·       Alderine Johanne Frederike     * 31.03.1879,
     + 06.02.1880
Das Ortssippenbuch der Kirchengemeinde Nüttermoor sagt aus, dass die ersten beiden der o.a. vier Kinder in Nüttermoor getauft wurden. Als Geburtsort ist Bollinghausen angegeben. Der Vater Peter Wübbens wird dort als „Schmiedemeister in Heisfelde (Bollinghausen)“ bezeichnet.
 
In dem Ortssippenbuch der luth. Kirchengemeinde wird Peter Wübbens im Jahr 1875 nicht mehr nur als Schmied, sondern als „Kaufmann zu Bollinghausen[38] geführt.
 
Im Adressbuch von 1880/81 heißt es schließlich:
Wübbens, Peter, Schmied und Krämer“.
1890 wird das Haus umgebaut bzw. erweitert, ein  Anbau errichtet und nun unter „Bollinghausen“ geführt.
Ab 1899 heißt es dort: „Peter Wübbens, Kolonialwarenhandlung und Schmiederei“.
Auf dem alten beigefügten Foto (Zeitpunkt ca. 1920) nennt ein Schild über der Eingangstür dann nur noch „Colonialwarenhandlung Peter Wübbens“.
 
Da die Ehefrau Hasiene Wübbens, geb. Brinkema schon 1881, kurz nach der Geburt des letzten Kindes, verstorben ist, blieb Peter Wübbens mit den Kleinkindern zurück.
Es ist daher wahrscheinlich, dass Peter Wübbens wieder geheiratet hat. Das Ortssippenbuch der ref. Kirchengemeinde nennt denn auch einen „Kaufmann Peter Wübbens in Bollinghausen[39], der mit Mareke Strenge (wahrscheinlich eine Witwe) verheiratet ist. Es werden nur zwei Kinder genannt, die aber sehr bald verstorben sind:
Eilert Janssen              * 09.02.1886, + 20.06.1894
Foelkelina Catharina * 13.10.1888, + 04.11.1893
Die Ortssippenbücher, die aus Datenschutzgründen bis etwa 1900 reichen, sagen zum Zeitpunkt des Todes von Peter Wübbens nichts mehr aus.
 
Das Haus ging dann auf den einzigen Sohn Ibeling Lambertus Peter Wübbens, * 14.07.1876, + 16.05.1963, über. Dieser, auch als Landwirt tätig, heiratete am 19.05.1907 Jürina Buss[40],
* 18.12.1877 Veenhusen, jüngste der 8 Kinder von Jürgen Georg Buss und Frau Gebke Jacobs, geb. Voss, die aus Hatshausen stammten.
 
Ibeling Lambertus Peter Wübbens und seine Frau Jürina, geb. Buss hatten 7 Kinder.
Nach dem Tod dieser Eltern wurde im Rahmen der Erbteilung die noch zum Eigentum gehörenden Ländereien im Westerhammrich und im Bauernmoor verkauft. Das bebaute Hausgrundstück, dass von der Heisfelder Straße bis zum Eichenwall an der Wacholderstraße reichte, erwarb die Tochter Hasine Simon, geb. Wübbens, die es dann später an ihre Schwester Hinderika Fischer, geb. Wübbens weiterveräußerte. Es wurde nunmehr nur als Wohnhaus, ohne gewerblichen und/oder landwirtschaftlichen Betriebsanteil, genutzt.
Das Anwesen ging anschließend an familienfremde Eigentümer über.
Der heutige Eigentümer (2006) renoviert und saniert zur Zeit das altehrwürdige Haus.
 
Der genaue Standort der Wübbens-Schmiede in Bollinghausen (d.h. außerhalb des damaligen Ortseingangsschildes von Heisfelde) ist bekannt. Es ist das bislang so genannte Haus Fischer an der Heisfelder Straße, etwa schräg gegenüber der Senioren- Wohnanlage des Landkreises Leer.
 
Die Postkartenreproduktion zeigt das etwa 1874/1875 erbaute Haus
der Familie Wübbens (aus dem Archiv der Familie Reinder Wienberg)
 
Nach Erinnerung von Reinder Wienberg, der in diesem Haus als Enkel von Ibeling Lambertus Peter Wübbens geboren wurde, war links von der Eingangstür der Laden eingerichtet. Die Schmiede muß sich im hinteren Anbau befunden haben. Zum Zeitpunkt der Aufnahme wohnten an der linken Seite des Hauses zwei Mietparteien, die als die beiden linken Personengruppen abgebildet sind. Dazu war am linken Giebel eine neue Hauseingangstür eingebrochen worden.
Der Fahrer des Ackerwagens soll Ibeling Lambertus Peter Wübbens gewesen sein. Dann würden möglicherweise einige Töchter von ihm die Mädchengruppe rechts auf dem Foto darstellen. Mithin könnte das Foto um 1920 entstanden sein.
 
Die heutige Situation (2006):
 
Das Haus an der Heisfelder Straße ist allen Heisfeldern bekannt.
Es wir von dem jetzigen Eigentümer z.Zt. gerade umgebaut.
Foto: Verfasser
 
* * *
 
Dann gab es noch eine weitere Wübbens-Familie in Heisfelde, in der der Vater - zumindest zeitweise - den Schmied-Beruf ausübte:
 
2.) Johann Lammerts Wübbens [41] [42], ref., * 13.12.1849 in Bunde, + 08.03.1927 in Leer. Er war der jüngste Bruder von Peter Wübbens und wird 1876 in der standesamtlichen Eintragung[43] als in Leer wohnender Schlossergeselle bezeichnet, ab 1880 als Schmiedegeselle oder Schmied zu Heisfelde genannt. Zwischenzeitlich hat er auch wohl wieder als Schlosser gearbeitet.
Die Tatsache, dass er nirgends als Schmiedemeister genannt wurde, deutet darauf hin, dass er nicht selbständig war, sondern immer als Geselle bei einer Schmiede in Heisfelde gearbeitet hat. Er könnte also durchaus in der Werkstatt seines Bruders Peter gearbeitet haben.
 
Johann Lammert Wübbens heiratete 1876 in Leer Mareke Richter, * 19.03.1854 in Leer, + 1934 in Leer. Ihre Eltern Harm Richter und Frau Johanna, geborene Schäfer wohnten in Leer und stammten aus Potshausen bzw. Backemoor.
Diese Wübbens - Familie war, wie man heute sagen würde, kinderreich: Im Ortssippenbuch der ref. Kirchengemeinde sind allein 13 zwischen 1877 und 1898 in Heisfelde geborene Kinder aufgeführt und im Ortssippenbuch der luth. Kirchengemeinde Leer zwischen 1877 und 1881 noch 4 weitere. Also 17 (!) Kinder, die alle versorgt werden wollten. Auch hier verstarben bereits 3 Töchter und ein Sohn im Kindesalter.
 
3.) Der Vollständigkeit halber soll noch auf den ältesten Bruder von Peter, Ontje Wübbens[44], * 12.03.1843 in Bunde, hingewiesen werden, der mit einer Clasina Kampen verheiratet war.
Auch Ontje wurde bei der Anmeldung seiner sieben Kinder 1874 als Schmied und später als „Schmiedemeister in Leer“ bezeichnet. Auf eine Tätigkeit in Heisfelde bzw. in Bollinghausen gibt es bislang keinen Hinweis.
 
 
D.             von Reuter bis Akkermann
 
Die eigentliche Dorfschmiede von Heisfelde stand jedoch an der Ecke Dorfstraße / Heisfelder Straße, schräg gegenüber dem heutigen Gasthof Barkei.
Für diese Werkstatt sind seit 1875 lückenlos folgende Schmiedemeister bekannt:
 
 
1868 bei der Geburt seiner ersten Tochter wird erstmalig ein Ubbe Eden Reuter[45] [46]als Schmiedemeister in Heisfelde genannt. 1875[47] ist er als Eigentümer des bebauten Grundstücks Ecke Heisfelder-/ Dorfstraße aufgeführt. Es bestand zunächst aus Haus und Scheune. Auch im Adressbuch von 1880/81 wird ein U. Reuter als Schmied in Heisfelde bezeichnet.
 
Ubbe Eden Reuter wurde am 29.12.1837 in Simonswolde (im OSB Simonswolde = Reiter) als Sohn des Handelsmannes Habbe Reuter und seiner Ehefrau Geelke Hoffmann aus Simonswolde geboren. Seine Vorfahren lassen sich dort bis ca. 1650 zurückverfolgen[48].
 
   Ubbo Reuter, wie er in Heisfelde später genannt wurde, engagierte sich neben seinem Beruf auch für die Allgemeinheit. So war er auch eine Zeitlang Brandmeister der örtlichen Feuerwehr[49]. In der Zeit, als es noch „Wasserprämien“ für die Bekämpfung eines Brandes gab, sah man Konkurrenz durch benachbarte Wehren nicht gerne und löschte lieber selbst. So ist auch hier, einer alten Chronik zufolge, eine diesbezügliche Geschichte überliefert:
Als es um die Bekämpfung eines Brandes in Heisfelde ging, wurde der anrückenden Feuerwehr aus Leer von den vor Ort bereits im Einsatz tätigen Kollegen aus Heisfelde die Mithilfe untersagt. Ubbo Reuter soll die Leeraner zunächst angefahren haben: „Hier wort net sprützt. Wi köönt uns sülst helpen.“  Aber die Spritze der Leeraner kam dann doch noch zum Einsatz.
  
Doch zurück zum Dorfschmied Ubbe Eden Reuter. Zur Zeit seiner Betriebsübernahme ist die hohe Zeit der Höfe - und damit des Hufschmieds - in Heisfelde eigentlich schon vorbei. Bedingt durch Stadtnähe und Industrialisierung, den Eisenbahnbau usw. war unser Dorf im dritten Viertel des 19.Jahrhunderts dabei, sich von einem Bauerndorf zu einem Arbeitervorort von Leer zu wandeln. Und doch hat sich das Schmiedehandwerk hier in Heisfelde noch einige weitere Generationen erhalten.
 
   Ubbe Eden Reuter[50] hatte 1865 in Simonswolde Petronella Bartels, Tochter des Gelbgießers Harmannus Bartels und Töpke Geerds, geb. Groenewold aus Emden, geheiratet.
Ubbe Eden Reuter und Frau hatten eine 1868 geborene Tochter, Töbina Geelkelina, die 1890 den Stellmachermeister Ubbo Mennen Janssen aus Uttum heiratete. Eine zweite Tochter, die 1870 geboren wurde, starb im Alter von 8 Monaten an den Folgen einer Erkältung.
Da somit kein Sohn oder Schwiegersohn für die Weiterführung des Betriebes zur Verfügung stand, wurde die Schmiede 1891 verkauft.
 
 
   1891 übernahm Fritz Theodor Vossberg[51] die Schmiede von Reuter und baute die Scheune um in eine Werkstatt. Er, zunächst Schmiedemeister in Leer, entstammte der Schmiedemeisterfamilie Hero Vosberg[52] aus Leer. Am 22. Januar 1890 heiratete er Grietje van Ingen aus Leer und zog mit ihr nach Heisfelde. Sie gebar am 11.April 1890 eine Tochter, die jedoch nach 6 Monaten im Oktober 1890 verstarb. Nach kurzer, etwa einjähriger Ehe verstarb dann auch im Februar 1891 die Ehefrau Grietje.
   Nach Ablauf des Trauerjahres heiratete Fritz Theodor Vossberg anschließend in zweiter Ehe im Mai 1892 Gertje Margaretta Dirks Meinerts aus Leer. Sie hatten keine Kinder. Der Betrieb musste somit in andere Hände übergehen.
 
 
    Wenige Jahre später, im Jahr 1896, wird Gerd Barth[53] als Eigentümer und Betreiber der „Schmiederei“ in Heisfelde genannt.
Im Ortssippenbuch von Midlum[54] wird er als Bäckermeister zu Oldersum bezeichnet, der vor 1867 eine Elisabeth Mulder heiratete. Sie hatten einen Sohn Egbert, der später den Betrieb übernahm.
 
 
    Ab 1907 ist Schmiedemeister Egbert Barth[55],[56] Dorfschmied[57]. Er wurde 1867 in Oldersum geboren und hatte 1895 Alberta Johanna Müller (* 1868) aus Midlum geheiratet. Sie war als Dienstmagd in Leer beschäftigt gewesen. Ihnen wurden 1896 in Heisfelde die Tochter Alida Heebkea und 1898 der Sohn Gerhard Egbert geboren.
 
Egbert Barth investierte 1907 erheblich in den Betrieb. Nach einem Umbau des Hintergebäudes (Werkstatt) wurden an der Südwestseite ein Beschlagschuppen und an der Nordwestseite ein Stall angebaut, so dass sich der Versicherungswert verdoppelte.
 
 
Bei den heutigen älteren Heisfelder Mitbürgern ist die Dorfschmiede mit dem Namen Akkermann verbunden.
 
   Annäus Akkermann (später: Anneus), wurde am 19.02.1881 in Bingum als Sohn des dortigen Schmiedemeisters Hero Akkermann und seiner Frau Anna Lüken geb. Peters geboren. Mehrere Söhne von Hero Akkermann erlernten den Beruf des Schmiedes. So wurden dann später außer in Bingum und Heisfelde auch in Midlum und Jemgum die Dorfschmieden von Mitgliedern der Familie Akkermann geführt.
 
    1907 heiratete Anneus Akkermann in Leerort Jochemina Battermann, die Tochter des Fischers Harm Berend Battermann und Feke Margarethe Lüken, aus Leerort. Ihnen wurden die Kinder Hero ( * ?/ + ?), Harm Berend Johann (*1908 / +1967) und Anna (*1910 / +1982) geboren. 1908, bei der Geburt seines Sohnes Harm, wird er in Oldersum noch als „Schlosser“ geführt.
 
Das Grundbuch von Heisfelde[58] weist im Bestandsverzeichnis in der Gemarkung Heisfelde, Kartenblatt 6, Parzelle 318/89 ein relativ kleines Grundstück von 228 qm aus, das bebaut ist mit einem „Wohnhaus mit Schmiede“, mit der Hausnummer 93. Als neuer Eigentümer werden am 19./20.07.1911 der Schmied Anneus Akkermann und seine Frau, je zur ideellen Hälfte, eingetragen.
 
Dann kommt der erste Weltkrieg. Für seine „ehrenvolle Teilnahme“ wurde Anneus Akkermann vom Kyffhäuser=Bund des Preußischen Landes= Kriegerverbandes die Kriegsgedenkmünze 1914/1918 verliehen. Das Besitzzeugnis ist per Kopie von dem Ehrenpräsidenten Generalfeldmarschall von Hindenburg und dem Präsidenten Generaloberst von Heeringen unterschrieben. Eine Urkunde dazu zeigt Annäus Akkermann in Uniform, umrahmt von prächtig gestalteter kriegerischer Symbolik.

 Urkunde Anneus Akkermann
über die Kriegsteilnahme 1914 / 18[59]
 
 
 Den Archivunterlagen der Brandkasse ist zu entnehmen, dass die Schmiede erst 1925 versicherungsmäßig von Egbert Barth an Anneus Akkermann überging.[60] [61]  Es ist zu vermuten, dass - vielleicht wegen des Kriegseinsatzes von Anneus Akkermann - der Vorbesitzer Egbert Barth noch von etwa 1911 bis etwa 1925 noch Pächter der Schmiederei blieb.
1941 hat Akkermann seinem Sohn Harm zunächst das gemeinsam bewohnte Wohnhaus übertragen.
 
1946 mußte die durch Kriegseinwirkung teilweise zerstörte Schmiedewerkstatt wieder aufgebaut werden und erhielt dabei zur Dorfstraße hin eine neue Fassade. Für die Wiederaufnahme des Betriebes musste dazu bei der damaligen Militärregierung zunächst eine Lizenz eingeholt werden. Die für die Fertigstellung des Gebäudes erforderlichen Baustoffe wurden dazu auf Lizenz-Nr. 28 vom 23.04.1946 zugewiesen.
 
Eckhaus und Schmiede 1990[62]
 
 
Renhard Wientjes[63], ehemaliger Bürger von Heisfelde, bis vor kurzem wohnhaft in Emden, 2006 verstorben, erinnert sich noch gut an diese Zeit:
 
„Am Ende der Dorfstraße gab es den Schmiedemeister Akkermann. Wenn Pferde beschlagen wurden, waren wir Dorfkinder oft dabei. Schon der Qualm, der vom Schmiedefeuer nach draußen zog und der beißende Geruch, der beim Aufbrennen der Hufeisen entstand, reizte uns sehr.
 
   Viele Arbeiten, wie das Beschlagen der Pferde und das Montieren neuer Eisenreifen auf die Räder der Acker- und Heuwagen, wurden auch draußen erledigt, vor der zweiflügeligen Werkstatttür, direkt an der Straße. Wenn der Meister dann dort seine Arbeit verrichtete, schlichen wir uns in die Werkstatt. Das Schmiedefeuer mit dem Blasebalg hatte es uns angetan. Mit dem Gerät wurden Luft und Sauerstoff ins Herdfeuer geblasen, so dass das Feuer loderte und die Kohlen glühten. Die zu schmiedenden Eisenteile wurden hinein gehalten, bis sie auch rot glühten. Der Schmiedemeister musste den Zeitpunkt zur Weiterbearbeitung genau abpassen, manchmal auch im kalten Wasserbad wieder abkühlen oder abschrecken.
 
Auch an den Ambos mit den verschiedenen Hämmern und Schmiedezangen haben wir uns herangewagt. Wir hätten dem Meister so gerne geholfen, ihm die verschiedenen Hufeisen verschiedener Größe, die in Reih und Glied an der Decke hingen, und die Spezialhufnägel - in verschiedenen Längen sortiert - zugereicht. Aber davon hielt der Meister nichts. Damit hätten wir nur seine Ordnung gestört, denn Werkzeuge und vorgefertigte Halbprodukte lagen oder hingen genau geordnet, jedes Teil an seinem vorbestimmten Platz. Meister Akkermann schickte uns, wenn wir zu nahe am Feuer hantierten, zu aufdringlich waren oder ihn bei der Arbeit behinderten, nach draußen, zur anderen Straßenseite, in genügendem Abstand zu den zu beschlagenden Pferden.
 
Annäus Akkermann bei der Arbeit[64]
 
Oft brachten die Bauern auch ihre Acker- oder Heuwagen. Es musste dann wohl ein neuer Radreifen aus Eisen-Flachstahl auf eines der Holzräder aufgezogen werden. Auch diese Reifen wurden zunächst im Schmiedefeuer geglüht und auf die richtige Größe gebracht. Sie waren geringfügig kleiner als die Felgen der vom Stellmacher hergestellten Holzräder. Es war für uns Kinder interessant, zu sehen, wenn der rotglühende Reifen von mehreren Männern auf das trockene Holz geschlagen wurde! Das war schon Schwerstarbeit! Nach dem Erkalten saß der Eisenreifen bombenfest auf. Der Vorgang gelang meistens erst nach mehreren Ansätzen. Immer wieder musste nachgearbeitet, der Reifen zwischendurch auch wohl wieder einmal heiß gemacht werden. Aber danach konnte der Bauer dann auch zufrieden mit seinem Wagen zurück zum Hof fahren.
Als wir größer wurden, verlor sich das Interesse. Mit zunehmendem Alter gab es andere Schwerpunkte für unsere Neugier.“
 
* * *
    
 Annäus Akkermann ist am 04.05.1964 nach einem arbeitsreichen Leben im hohen Alter von 83 Jahren in Heisfelde verstorben.
 
 
 
 
   Westlich neben der Schmiede, im Garten an der Dorfstraße, stand auf einem Holzmast ein mehretagiges rundes Taubenhaus, mit Flugöffnungen nach allen Seiten. Denn der letzte Besitzer, Schmiedemeister und Kaufmann Harm Berend Johann Akkermann[65], geboren am 18.05.1908 in Oldersum, züchtete in seiner Freizeit Brieftauben. Er wurde auf Geflügelausstellungen mehrfach mit Ehrenurkunden ausgezeichnet, so z.B. 1954 für seine ausgestellten „Nürnberger Schwalben“ und „Bärtchentümmler“.
 
In seiner Jugendzeit soll Harm Akkermann als Leichtatleth beachtliche Erfolge errungen haben. So berichtet die Zeitung am   ?   , dass Harm trotz eines Herzfehlers („er trug sein Herz an der rechten Seite“) ein hervorragender Sportler war.
(Text einer entsprechenden Veröffentlichung wird noch gesucht)
 
Harm, wie er kurz genannt wurde, heiratete Johanne Rosendahl aus Veenhusen. Die Ehe blieb kinderlos. Sein Bruder Hero war mit der Schwester von Johanne verheiratet, so dass hier eine doppelte Familienverbindung bestand.
 
Harm Akkermann führte die Berufstradition trotz geänderter Voraussetzungen weiter. Er war seinem Vater Anneus Akkermann, den die älteren Heisfelder noch als Huf- und Wagenschmied gut in Erinnerung haben, seit seinem 14ten Lebensjahr immer zur Hand gegangen, hat mit ihm zusammen jahrzehntelang die Schmiede geführt.
 
Am 22.03.1962 erhielt Harm für hervorragende Leistungen als Hufschmied und für eine 40-jährige Dienstzeit vom „Hauptverband für Zucht und Prüfung deutscher Pferde e.V., Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)“ DIE GOLDENE PLAKETTE überreicht:
 
 
 Urkunde Harm Akkermann 1962[66]
 
 
  
   Die Zeiten änderten sich. Bedingt durch die Umstrukturierung des Dorfes wurde etwa ab Mitte der 50er Jahre kein Huf- und Wagenschmied mehr benötigt.
Harm hatte die Zeichen der Zeit längst erkannt und die Firma in einen Reparaturbetrieb für Fahrräder umfunktioniert. Schon in der „schlechten Zeit“ (Nachkriegszeit) wurde hier aus einigen alten Radruinen ein „Gebrauchtes“ zusammengesetzt. Denn neue Räder gab es anfangs noch nicht. Und Geld für solche Neuanschaffungen war auch nicht da; es wurde noch für wichtigere Dinge des Lebens benötigt.
   Während Harm also in seiner Werkstatt werkelte, widmete sich seine Frau Johanna später zunehmend dem Neuverkauf von Fahrrädern und Zubehör. Dafür waren die Erdgeschoßräume des Eckhauses in einen Laden, mit Schaufenstern zur Straße hin, umgewandelt worden.
Bereits 1955 durfte sich der Verfasser als frischgebackener Maurerlehrling vom ersten selbst verdienten Geld bei Harm ein neues Fahrrad kaufen.
 Annäus, Johanne und Harm Akkermann um 1960[67]
 
   Harm Akkermann ist wenige Jahre nach seinem Vater, am 06.07.1967 im Alter von 59 Jahren verstorben.
 
   Seine Frau heiratete noch einmal und führte auch noch einige Jahre das Fahrradgeschäft fort. Nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes ist Johanna Akkermann-Schäpers am 12.11.1994 im Alter von 81 Jahren in Heisfelde verstorben und an der Seite ihres ersten Ehemannes auf dem ref. Friedhof in Leer an der Augustenstraße, in direkter Nachbarschaft zum Grab ihrer Schwiegereltern, beigesetzt worden[68].
 
   Da keine Kinder vorhanden waren, ist das Anwesen Akkermann dann verkauft worden. Ein Teil des Grundstücks wurde für den Ausbau der Straßenkreuzung in Anspruch benötigt. Alle Gebäude sind inzwischen abgebrochen. Auf dem Restgrundstück entstand das eingangs schon erwähnte kleine Wohnhaus mit Flachdach und Ziegelgesims.
 
Die Dorfschmiede,
etwa 500 Jahre in Heisfelde nachgewiesen,
hatte sich überlebt.
 
Berend Schröder, Leer - Heisfelde
  
 


Literatur- und Quellenangaben:
[1]Die Vorlage für die Ausschnitt-Reproduktion der Luftaufnahme stellte der Eigentümer
des Nachbarhauses, Hans Hoffmeister, zur Verfügung. Dafür herzlichen Dank.
[2] Peter Zylmann: Aus der in der Hanenburg zu Leer befindlichen Sammlung. In: Blätter des Vereins für Heimatschutz und Heimatgeschichte Leer, Nr. 1 vom September 1924, Seite 190/91
[3] Peter Zylmann: Ostfriesische Urgeschichte. August Lax, Verlagsbuchhandlung Hildesheim und Leibzig, 1933. Seite 139
[4] Wegner, Manfred: Das zweite Rechnungsbuch der ev.-ref. Kirchengemeinde Leer 1563 - 1602
[5] Korte, Wilhelm: Daher der Name Schmidt … In: Deichwart Nr. 278 vom 17.11.1956
[6] Es wurde in nebenstehender Aufstellung jeweils der Name des Schmiedes vorangestellt. Man kann hier gut erkennen, wie sich Vor- und Nachname, wie wir sie heute kennen, aus dem Rufnamen und der Berufsbezeichnung entwickelt haben.
Der Text wurde geringfügig vereinfacht und eingekürzt.
Beim Lesen muß man beachten, dass das u, das v und das w wahlweise für alle drei Buchstaben verwandt wurden.
[7] Robra, Günther: Protokoll- und Rechnungsbuch 1513-1582 der ref. Kirchengemeinde Leer
[8] Ambt Leher Schatzungß Register, angelegt 1602, Staatsarchiv Aurich Rep. 4 C I g 38,
veröffentlicht in OSB Leer ref. Bd. 1, S.154
[9] Schulte, Erhard: Kopfschatzung 1719, Staatsarchiv Aurich Rep. 4 C I g 65,
auch veröffentlicht in OSB Leer ref. Bd. 1, S.393
[10] Abmts Leerorth Beestbeschreibung von 1598, Staatsarchiv Aurich Rep. C I g 27,
veröffentlicht in OSB Leer ref. Bd. 1, S.141
[11] Jakob Raveling: Schmied - „de groff- und cleensmid“. Erschienen in der Heimatbeilage der Ostfriesen-Zeitung „Unser Ostfriesland“ Nr. 8 vom 22.04.1975
[12] Wöchentliche OstFriesische Anzeigen und Nachrichten vom 25.11.1793
[14] Siefkes, Wilhelmine: Erinnerungen, Seite 218. Verlag Schuster- Leer, 1979
[15] Amtsblatt für die Provinz Ostfriesland vom 29.04.1842
[16] Leerer Anzeigeblatt vom 18.04.1889
[17] „Unser Ostfriesland“ vom 19.07.1988, zitiert aus dem Leerer Anzeigeblatt vom17.01.1788
[18]„Unser Ostfriesland“ vom 19.07.1988, zitiert aus dem Leerer Anzeigeblatt vom 28.01.1788
[19] Jakob Raveling: Schmied - „de groff- und cleensmid“. Erschienen in der Heimatbeilage der Ostfriesen-Zeitung „Unser Ostfriesland“ Nr. 8 vom 22.04.1975
[20] Im Adressbuch der Stadt Leer von 1908 wird eine „Hufeisenfabrik `Frisia`GmbH“ aufgeführt,
die in der Georgstraße 19/21 ihren Geschäftssitz hatte
[21] Ketteler, Stephan Rudolph: General- und Spezial-Beschreibung des Hauses und Ambtes Leerorth.
Anno 1735
[22] Ich danke Herrn Wilhelm Lange, Leerort für die Unterstützung bei der inhaltlichen Übertragung
[23] Bundesgesetzblatt Jahrgang 2006 Teil 1, Nr. 18, ausgegeben zu Bonn am 24. April 2006
[24] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 15401
[25] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 15395
[26] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 9417
und Lange, Wilhelm: Ortssippenbuch Nüttermoor Nr.1446
[27] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der katholischen Kirchengemeinde Nr. 1330 und 1317
[28] Hesse, Arnold: Ortssippenbuch Leer der lutherischen Kirchengemeinde Nr. 7395
[29] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 18266
[30] gem. Heiratsbuch der Gemeinde Bunde von 1842, Seite 209
[31] gem. Geborene und Getaufte der Gemeinde Bunde von 1843, Seite 342
[32] gem. Geborene und Getaufte der GemeindeBunde von 1845
[33] gem. Geborene und Getaufte der Gemeinde Bunde von 1849, Seite 437
[34] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 18266
[35] Lange, Wilhelm: Ortssippenbuch Nüttermoor Nr. 2862
[36] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 18269
[37] Archivunterlagen der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse in Aurich
[38] Arnold Hesse: Ortssippenbuch der lutherischen Kirchengemeinde Nr.16724
[39] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 18270
[40] Brahms, Alfred: Die Familien der Kirchengemeinde Veenhusen Nr.339
[41] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 18265
[42] Hesse, Arnold: Ortssippenbuch Leer der lutherischen Kirchengemeinde Nr.16722
[43] gem. Heiratsbuch Leer (Standesamt) vom 22.10.1876
[44] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 18268
[45] Hesse, Arnold: Ortssippenbuch Leer der lutherischen Kirchengemeinde Nr. 12619
[46] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 14240
[47] Archivunterlagen der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse in Aurich              
[48] Ortssippenbuch Simonswolde 1326, 1336, 328, 534, 326, 533.
[49] Das Dorf Heisfelde. Verfasser unbekannt. Bericht erstellt nach 1955 (erschlossen aus den Textangaben).
[50] Hesse, Arnold: Ortssippenbuch Leer der lutherischen Kirchengemeinde Nr. 12619 und
Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 14240
[51] Archivunterlagen der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse in Aurich
[52] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 17037 / 17040
[53] Archivunterlagen der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse in Aurich
[54] Anneessen, Helmut: Ortssippenbuch der Kirchengemeinde Midlum, Nr.053
[55] Archivunterlagen der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse in Aurich
[56] Wegner, Manfred: Ortssippenbuch Leer der reformierten Kirchengemeinde Nr. 858
[57] Anneessen, Helmut: Ortssippenbuch der Kirchengemeinde Midlum, Nr.052
[58] Amtsgericht Leer: Grundbuch von Heisfelde, Kreis Leer, Band II, Blatt 78
[59] Familienarchiv Helmers, Leer
[60] Archivunterlagen der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse in Aurich.
[61] Lange, Wilhelm: Ortssippenbuch Bingum Nr. 36
[62] Familienarchiv Helmers, Leer
[63] Wientjes, Renhard: Unveröffentlichte Lebenserinnerungen, Stand 2003.
Renhard Wientjes, 1930 als Sohn von Joest Wientjes und seiner Ehefrau Elise, geb. Nolte in Heisfelde geboren, verzog im Alter von etwa 8 ½ Jahren mit seinen Eltern nach Aurich und wohnte zuletzt in Emden. Er hat die sehr detailierten Erinnerungen an seine Kinderzeit, aber auch an die vielen Ferienaufenthalte in Heisfelde, festgehalten und aufgeschrieben. Das Bauernhaus seiner Großeltern Reemt Wientjes und der Ehefrau Berendina , geb. Hommers in der Dorfstraße 28 (etwa gegenüber von „Kaufmann Vry“), in dem er die ersten Lebensjahre verbrachte, ist etwa 1933 abgebrochen worden. Renhard Wientjes ist am 03.04.2006 plötzlich verstorben.
[64] Familienarchiv Helmers, Leer
[65] Eigene Erinnerung des Verfassers.
[66] Familienarchiv Helmers, Leer
[67] Familienarchiv Helmers, Leer
[68]Grabstein auf dem reformierten Friedhof in Leer, Augustenstraße.